Friedliche Anarchie (I)

 

Warum Herzen so vom Kämpfen fasziniert sind? Anerzogene EgoWichtigkeit, Eitelkeit, und banale Angst vor Faulheit. Oder für Faul gehalten zu werden. Fleiß, Geschäftigkeit, und Arbeit sind in fast allen Gesellschaften heilige Tugenden. Auch Ausdrücke von Sklavendenk und Sklavenbegrenzungen.

 

Was bringen Sklaven Kindern bei? Gute Sklaven zu sein.

 

Freiheitsstrebende und fühlende Herzen können Freiheit lehren. Erreicht ist Freiheit noch lange nicht. Doch gibt es Herzen, die aufrichtig nach Freiheit und Menschlichkeit strebten. Dies sind wertvolle Inspiratoren.

 

Wer nicht an Kampf glaubt, darf den Glauben an die Schuld der bösen Reichen hinterfragen. Schuld ist eine begrenzte Sicht. Wer glaubt, so genannte Reiche, wären weniger Sklaven, als jene die in der Schlange von Sozialinstitutionen warten, irrt. Ein Reicher, der Sklave seines Reichtums ist, ist genauso Sklave, wie ein Armer, der Sklave der Armut oder fremder Herren ist.

 

Friedlicher Anarchismus bedeutet, eigene Antworten zu finden, und aufzuhören andere verantwortlich zu machen, oder darauf zu warten, dass andere eigene Aufgaben lösen könnten.

 

Eine Aufgabe ist stets, sich nicht in Kämpfe verwickeln zu lassen.Jemand nennt einen Kamp "gerecht" oder "heilig", und das zu glauben bedeutet, sich eine Verstickung hinzugeben. Das Leben ist tatsächlich zu schön, um zu kämpfen. Es ist auch zu schön, um jede Lüge zu glauben, und sich in Sklaverei halten zu lassen. Sonderbar, dass Herzen Unterdrückern und versklavten Sklaventreibern mit Gewalt wieder entreißen wollen, was sie ihnen gegeben haben. Die Macht der Mächtigen kann keinen Bestand haben, wenn die Sklaven aufhören mitzuspielen und ihre Sklavenhalter zu finanzieren.

 

Da ist diese Legende von Wohlstand und Luxus – und im Namen der Bequemlichkeit haben Herzen zugesehen, wie Natur ausgebeutet, und Leid unter fühlenden Wesen erzeugt wurde. Obwohl das Leid offensichtlich ist, glauben Herzen, die sich für intelligent halten, all das ließe sich durch Kämpfen auflösen. Oder dadurch, Schuld zuzuweisen.

 

Auch darin steckt ein System. Es ist leichter Schuld jenseits von sich zu finden, und gegen etwas oder jemand anzukämpfen, als die verborgen Verletzungen und Illusionen in sich aufzuspüren. Sich selbst zu heilen, ist ein stiller, schmerzhafter Prozess, für den es keine Orden gibt, und ein Denkmal wird einem dafür auch nicht gebaut, obwohl es kaum was heldenhafteres gibt, als in sich aufzuräumen.

 

Zusaätzlich, zu den öffentlich propagierten Möglichkeiten, besteht dei Freiheit für die eigene Möglichkeit. Die Wahl des eigenen Weges, entzieht dem System die Energie, die es benötigt, um Herzen zu versklaven. Voraussetzung dafür, ist, aufzuhören zu glauben, irgendein herz stünde über einem anderen Herz. Macht greift da, wo Angst herrscht. Man bedroht die verwöhnten Sklaven damit, ihnen ihren gewohnten Luxus zu nehmen, oder das, woran sie sich gehängt haben, und schon lassen sie sich überall hin lenken. Sogar in Verderben und Tod.

 

 Bequemlichkeit und Konsum lenken ab, und machen klares Denken und Fühlen fast unmöglich.

 

Angst ist das Konstrukt, mit dem versucht wird, die Bewegungsfreiheit der Leute einzuschränken. Auch die Bewegungsfreiheit des Geistes. Wer aufhört Betäubung zuzulassen, Bequemlichkeit und Luxus aufgibt, und sich weigert Angst zu glauben, erkennt, was wirklich da ist. Ist der ganze Müll weggeräumt, kommt darunter ein Edelstein zum Vorschein.

 

Es gilt Angst als Fremdprägung zu erkennen. Leben geschieht. Einfluss darauf ist weit geringer, als sich manche Kontrollfanatiker glauben wollen. Je leichter das Loslassen, desto mehr strömt das Leben in und durch einen.

 

Ein Schritt folgte dem Nächsten. Je weniger Ablenkung, desto klarer das Sehen. Friedlicher Anarchismus bedeutet aufzuhören, kranke, gestörte, oder destruktive Systeme mit Energie, Beachtung, Glauben, oder Geld zu füttern. Das erfordert die Bereitschaft zur EinSicht, dass jenseits aller angebotenen Möglichkeiten, eine persönliche Wahrheit liegt.  Es erfordert auch die Bereitschaft zu hinterfragen, welche Bequemlichkeiten versklaven, und ob sie Leben wirklich bereichern. Überall im Leben wurden Kassenhäuschen aufgebaut. Irgendwer verlangt immer einen Tribut oder eine Gebühr. Es heißt, das wäre "natürlich" - ist es aber nicht. Der Baum, der uns Früchte schenkt, verlangt keine Gebühren.

 

Da ist niemand, dem zu folgen wäre.

 

Da sind keine Gesetze – außer Achtung dem Leben gegenüber, und niemanden mit meinem Handeln willentlich Schaden zu zu fügen.

 

Es gibt keine "Wahl" und kein "Stimme abgeben". Die Gesellschaft wird geändert, durch das, was gekauft (gefördert) oder boykottiert wird.

Kein Geld mehr in mörderische Systeme geben – und wir werden staunen, wie schnell neue, lebensfreundlichere Systeme hochkommen.

 

 

 

Anarchie reloaded (II)

 

Um einen Irrtum aus dem Weg zu räumen… Anarchie bedeutet weder Linksradikalität, noch Gewalttätigkeit. Unerfreulicher weise wurde dieser Begriff von Leuten vereinnahmt, die der Idee mit Wut, Schuldzuweisungen und Zerstörungsideen schadeten, und gleichzeitig war es nur zu logisch, dass der Begriff aus Kreisen des Establishments und der Propaganda negativ belegt wurde, um ihn in Verruf zu bringen.

 

Anarchie bedeutet in ihrem Kern nichts weiter als Regierungslosigkeit.

 

Freie Entfaltung des Individuums ohne Autoritäten.

 

„Wer sind die, die über Herzen bestimmen wollten?“ Und mit welchem Recht?

Wer sind die, die sich einmischen wollen?

Und warum wollen sie sich einmischen?

 

In unser aller individuellen Kernen, sind wir frei geboren, und haben das Recht unsere eigenen Lebenserfahrungen zu machen. Ja, das birgt Risiken. Aber es sind die eigenen. Ich habe niemals irgendwen um Sicherheit gebeten. Ich will nur, dass sich anonyme Systeme und Bürokratien aus meinem Leben raus halten. wird allerhöchste Zeit, dass mehr Sklaven aufwachen, und zunächst mal akzeptieren, dass sie jahrelang als Sklaven gelebt haben – auch wenn sie glaubten, sie wären frei. Volle Supermarktregale sind Illusion von Freiheit. Wer ist frei, wenn Herz dafür arbeitet, um Miete, Auto, Versicherungen, Steuern, und allerhand Dinge zu bezahlen, die zum Leben nicht zwangsläufig nötig sind?

 

Es wurde gelogen. Leben ist nicht, Dingen hinterher zu rennen. Leben ist, Illusionen los zu werden, und so weit zu reduzieren, bis das wahre Leben wieder durch einen strömen kann.

 

Anarchie bedeutet, dass Herzen frei sein wollen, und einander helfen werden und können, und es keine Autoritäten benötigt, um ein Volk zu führen. Völker lebten zu allen Zeiten auch gut ohne Regierungen. Es ist ein Mythos, geschaffen von Regierungen, dass Regierungen nötig wären. Herzen sind sehr wohl in der Lage eigenständig zu denken, und den Karren selbst aus dem Dreck zu fahren. Es wird immer helfende Hände geben.

 

Wir haben einen gemeinsamen Nenner.

Wir atmen.

Wir haben Herzen.

Unser Blut ist rot.

 

 

 

(Vigor Calma, 2016, überarbeitete version 2019)