· 

Der Innere Krieg

Der innere Krieg


Ich würde gerne Hymnen und Lobgesänge auf die Menschen und Menschheit anstimmen. So gerne. Wohin ich schaue, sehe ich, dass Ideen von Menschheit und Menschlichkeit weiterhin nur erstrebenswerte, doch unerreichte Ideen sind. Wohin ich auch schaue, stets kommt die Entschleierung. In ein paar Millisekunden eines ersten Kontakts erkenne ich, dass die schönen Konzepte von Menschheit nicht erreicht wurden. In diesen ersten Millisekunden fühl ich meist, wie unruhig das Wesen ist, das vor mir steht. Voller zwanghafter Besessenheit sich in wilden, kopflosen Aktionismus zu stürzen. Um sich dann groß etwas auf ie eigene Großartigkeit einzubilden. Sie bilden sich gerne mächtig etwas darauf ein, was sie wissen, können oder leisten. Was praktisch nicht geschieht, sind Begegnungen mit stillen Herzen. Herzen in mutiger Demut.


So gerne ich Liebesgedichte über Menschen machenmöchte, so unmöglich ist es, da fast alle Zweibeiner im Krieg sind. Der Lärm, die Unruhe, die Aggression, ausgedrückt durch schnelle, laute Maschinen, der Zwang zu machen, machen, machen, sind absurd traurige Audrücke der inneren Kriege. Kriege, in denen die unbewussten, angehenden Menschen hilflos gefangen sind. Es wäre ein solcher Segen, wenn sich Herzen ihre eigene Hilflosigkeit eingestehen würden. Oder auch nur die Maschinen unberührt ließen, mit denn sich dr innere Krieg in äußerem Lärm un externer Zerstörung ausdrückt.


But this is nut a lovesong. Ich bekomme weder Liebe noch Mitgefühl für die Zweibeiner hin, die ungeachtet ihrer eitel noblen Gesinnungen, in Wirklichkeit nur Zuschauer für ihre inneren Kriege wünschen. Nicht Liebe, nicht beidseitiges Beschenken sind Motivation für all die Geschäftigkeit. Angst erzeugt Feindbilder. Als Legitimation auf alles zu schießen, was der eigenen Illusion gefährlich werden könnte. Es tun sich Gesinnungsklumpen zusammen, und gemeinschaftlich wird auf die anderen Gesinnungsklumpen gefeuert. Alles kann Feind sein. Ob zwei, vier, oder sechs Beine, keine Beine, ob Baum, Pflanze, Wind, Regen oder sogar Vater Ra. Ideen, Worte oder Klänge, alles dient zur rechten zeit als Ablenkung von der eigenen Lieblosigkeit. Der Flucht, die in frühester Kindheit begann.


Der innere Krieg ist die Nichterfüllung romantischer Ideale. Alle wollen geliebt werden oder lieben. Bei den ersten Prüfungen oder Herausforderungen greifen sie dann doch bevorzugt zum Schwert, der Axt oder Kettensäge. Statt ein einziges Mal inne zu halten und nichts zu tun.


An jeder beliebigen Stelle könnte jederzeit das Rad das Leides angehalten werden. Innehalten und in die Ruhe gehen. Da ließe sich beobachten, wo die Wunden sind, wo die Dornen im Herz stecken. Genau das ist den Zweibeinern “too much”. Sich in Kriegen abschlachten? Kein Problem. Braucht bloß einen imaginären, noblen Grund. Ein Leben in Sklaverei? Unangenehm, aber solang das Rad sich dreht, bleibt die Illusion von Sicherheit gewährleistet. Still sein? Das ist wie die Idee des Todes. Bedrohlic. Gefährlich. Einfach viel, iel, viel zu viel verlangt. Weshalb die Zweibeiner das Paradies in dem sie leben, niemals wahrnehmen. Sie rennen wie Höhner mit abgeschlagenen Kopf herum. Glauben, wenn sie nur genug tun, sich fleissig anstrengen, dann könnten sie das Paradies finden oder neu erbauen. Obwohl es genau anders herum ist. Das Paradies würde fast augenblicklich erblühen, wenn die Zweibeiner ihren wahnsinnigen Aktionismus beenden würden. (Siehe die Rückkehr von Delfinen in den Kanälen von Venedig im ersten Corona Lockdown.) Die Zweibeiner selbst verwandeln das Paradies und ihre Leben in Höllen. Es ist so lächerlich bekloppt, dass sie sich unmöglich als die Schöpfer ihres eigenen Alptraums annehmen können. Goldmedaillen gilt es zu gewinnen. Irgendwas muss immer getan werden. Anderenfalls wären sie ja einfach nur Liebe.