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Propaganda 2021

Irgendwann Mitte der 1990er Jahre, bemerkte ich staunender Träumer eine massive Häufung von Kriegsfilmen in meiner Videothek. Sogenannte „namhafte“ Regisseure schämten sich nicht, scheußliche Kriegsfilme zu machen. Verkauft wurden sie natürlich als „Anti-Kriegs Filme“. Sie sollten die Schrecken des Krieges zeigen, aber… All diese Filme hatten ein „aber“. Dieses Aber war es, das mir unangenehm aufstieß. Mir Brechreiz erzeugte. Weil keiner dieser Filme verhindern konnte, dass da eine mehr oder weniger subtile Ästhetisierung der Gewalt, oder Faszination für Gewalt, Grausamkeit und Zerstörung mit transportiert wurde. Vielleicht lag das im Medium Film begründet. Doch wenn das Militär Equipment und Personal „uneigennützig“ zur Verfügung stellte, stank das ein klein wenig nach Propaganda. Wollte Hollywood Werbung für künftig Kriege machen? Wenn ja – warum? Wusste denn nicht jedes Kind, dass Kriege schlecht waren? Oder war das nur, was man den braven Sklaven verkaufte, um sie zur rechten Zeit wieder gewinnbringend zu verheizen? Konnte es womöglich sein, dass Hollywood nicht die Traumfabrik war, für die sie gehalten wurde? Dass womöglich andere Interessen bestanden, als Sklaven nach getaner Arbeit zu unterhalten? Was wirklich zu denken geben könnte, sind die gigantischen Geldsummen die in Projekte und Schauspieler gepumpt werden. Glaubt wirklich jemand, irgendeine schauspielerische Leistung wäre Millionen Dollar wert? Oder dass der Wert eines Schauspielers daran gemessen würde, wieviel Geld eingefahren wird? Eventuell liegen die Dinge ganz anders. Eventuell sind Schauspieler Sklaven eines perfiden Systems, das sogenannte Kunst dazu nutzt, Meinungen und Glaubenssysteme zu etablieren. Im Volksmund „Propaganda“ genannt.

Natürlich kann man sagen oder denken, dass Filme Spiegel der Zeit und Gesellschaft wären. Dass sie nur die Themen aufgreifen, die ohnehin bereits Gesprächsthema sind. Gegen diese Idee spricht, wie die Themen aufgegriffen werden. Fast ausnahmslos alle Filme transportieren Konflikt als Treibstoff der Geschichten. Als gäbe es nur Konflikt. Als wäre das alles, was erzählenswert wäre. Was übrigens auch Filme außerhalb Hollywoods betrifft.

Die wirklich großen Produktionen mit gigantischem Budget (das woher kommt...?)  machen jedoch noch etwas mehr. Sie erzeugen Stimmungen. Als kurz vor dem Jahr 2000 irgendwelchen Schlaumeier den Weltuntergang vorhersagten, weil womöglich die Computer crashen könnten, gab es prompt allerhand Filme, die zeigten, wie das daraus resultierende Chaos die Menschheit vernichten würde. Als das nicht eintrat, musste etwas nachgeholfen werden. Weshalb man paar hässliche Betongebäude sprengte, und fortan ein neues Lieblingsthema hatte. Terrorismus. Für die nächsten 20 Jahre kam kein so genannter Thriller ohne dieses Thema aus. Wie üblich, half das Militär bei diesen Produktionen mit Mensch und Maschine. Ich kann überhaupt nicht ausdrücken, wie sehr mich das anwiderte. Verdarb es mir doch den Genuss eines Filmes, weil die ganze Geschichte durch das kleine Wörtchen  „Terrorismus“ vollkommen unglaubwürdig und als Propaganda enttarnt wurde.

Seit 2020 spricht kein Schwein mehr von Terrorismus. Er ist völlig von der Bildfläche verschwunden. Weil ein unsichtbares System mit namenlosen Puppenspielern, eine lukrative Möglichkeit zu Manipulation gefunden hatte, das weit, weit effektiver war. Die Angst vor Viren. Oh, böse, böse unsichtbare Feinde! Viel effektiver als Moslems! Endlich war das Mittel gefunden, die Sklaven in die totale Kontrolle zu treiben und bis in den Tod zu melken.

Und siehe da. Hollywood reagiert? Oder agiert? Prompt ändert sich der Wind und das Thema. Wie das geschieht, zieht mir wahrlich die Schuhe aus. So geschehen mit dem Film „Voyagers“. Was da an systemhörigen Glaubenssystemen verkauft wird, lässt Gehirnwäsche von Scientology alt aussehen. Story: Welt geht unter wegen Überhitzung. Ha ha ha. Paar Auserwählte fliegen 86 Jahre durchs All um eine zweite Erde zu besiedeln. Ha ha ha. Wer sind die? Genetisch erzeugte Sklaven. Aha. Aufgezogen in steriler, menschenverachtender Umgebung. Aha. Neonlicht, Computer, Sport. Keine menschlichen Tätigkeiten, die nicht Systemrelevant wären. Keine Kunst. Kein Spiel. Kein Sex. Kein Träumen. Oha! In einer riesigen Hollywood-Produktion mal eben dargestellt, wie sich das unsichtbare System den idealen Menschen vorstellt… Dann kommt der übliche Unfall im All und die Sklaven erwachen und es entstehen zwei Parteien. Hörige und Freie. Die Freien sind die Bösen… Zufall? Die Freien werden original mit all den Attributen belegt, mit denen die Euthanasie-Bewegung im dritten Reich die Feinde des Systems kennzeichnete. Die Freien sind egoistisch, gewalttätig und selbstmörderisch dumm. Bereit das Reiseprojekt zu zerstören, just for fun… HA! 

In diesem Film gab es nichts mehr zwischen den Zeilen zu lesen. Da wurde Propaganda für das Jahr 2021 verkauft. Wo niemand mehr Mensch war. Wo Sklaven wie ausgelagerte Werkzeuge von Computern agierten. Ist es da wirklich noch abwegig zu glauben, dass die Menschheit bereits von einer künstlichen Intelligenz kontrolliert wird? Dass der Zug längst abgefahren ist, und die Menschheit vor ihrer eigentlichen Etablierung, bereits dem Untergang zugeführt wurde? Von den Computern, die längst ihren hilfreichen Nutzen verloren haben. Ja, wenn das Drehbuch von einem Computer geschrieben worden wäre, würde mich das nicht wundern. Weil in diesem Film fehlt all das, was es sinnvoll machen könnte, weiter zu leben. Keine Natur. Keine Natürlichkeit. Keine Liebe. Keine Freude. Ein Raumschiff voller funktionierender, organischer Automaten. Propaganda 2021. Wer braucht schon soziale Kontakte, wenn man Knöpfe drücken kann und mit bunten Lichtblitzen und fancy Soundeffects gefüttert wird? Kalte neue Welt. 

Es kann natürlich sein, dass der Film „Voyagers“ einfach nur schlecht ist, und das Drehbuch Ausdruck eines unreifen Herzens. Möglich. Was allerdings nicht die Frage beantwortet, warum dieser Film finanziert wurde. Vielleicht war er weit billiger als er aussieht. Man kann mit CGI inzwischen alles simulieren. (Außer gealterte Schauspieler, jung aussehen zu lassen. Siehe „the irishman“) Es wurde viel Sorgfalt darauf gelenkt, Trainingscamp und Raumschiff maximal steril wirken zu lassen. Hightech. Gerade Linien. Symmetrie. Weiß. Clean, clean, clean. Und hier der gruseligste Aspekt des ganzen Filmes: Im ganzen Raumschiff kein Ausdruck von Kreativität oder Kunst. Kein Bild. Kein Foto. Der einzige Moment in dem Kunst als minimale Momentaufnahme stattfindet, ist Musikhören über Kopfhörer. Klassik natürlich. Weil Kunst und gute Musik ist nur – NUR! – was vom System abgesegnet ist. Darf’s noch bisschen mehr Faschismus sein? 

Als im Film  die gefügiggedrogten Sklaven die Rebellion wagen, verkommt auch diese Rebellion zu einer Gruselnummer. Als hätten Zweibeiner über Jahrtausende nichts gelernt und als gäbe es kein kollektives Bewusstsein. Wäre dieser Film keine Propaganda gewesen, hätte Rebellion in Form von Tanz und kreativem Ausdruck stattgefunden. Aber es musste ja eine Botschaft verkauft werden. Rebellion gegen das System ist dumm. Das System dagegen hat immer Recht. Was auch die einzige menschliche Bezugsfigur, die in dem Film noch reale Eltern gehabt hat, mit praktisch jedem Wort untermauert. Er soll eigentlich der Gute sein.  Sympathieträger. Doch statt Vertrauen, verkauft er Hörigkeit. Das ist, wo der Film mit seiner Botschaft perfekt in die heutige Zeit passt. An keiner Stelle wird auch nur angedeutet, dass es so etwas wie Vertrauen geben könnte. Es reicht, dem System zu folgen. Was Lichtjahre von dem entfernt ist, was ich als Botschaft in die Welt gesandt hätte. „Meine“ Schiffscrew wäre eine Gruppe verspielter, freier Herzen. Mit genug Bewusstsein, um Dinge, die getan werden müssen, mit Freude zu tun – doch ohne in die Aktivitätsfalle zu springen. Doch statt solch utopischer Geschichten, greifen Botschaften um sich, die sich anfühlen, als sollten neue Denkstrukturen etabliert werden. Wie im Film „Upgrade“ oder „Black Widow“. Da geht es plötzlich um Nanotechnologie, die den Zweibeiner effizienter macht. Effizientere Tötungsmaschinen. Überhaupt kein Versuch mehr irgendeine menschliche Botschaft zu vermitteln. Töten als Spaß und Lebensinhalt. Wer am Meisten und Besten tötet hat gewonnen. Was? Keine Ahnung. Sind das alles nur Ausgeburten von gestörten Hirnen verletzter Kinder? Die nie Liebe erfahren haben? Oder eben doch etwas mehr? Gibt es vielleicht nichts mehr, was ich als Kind und Teenager noch erlebt hatte? Kein Entertainment und keinen unschuldigen Ausdruck von Kreativität. Nur mehr gewitzte Manipulation durch Bild und Klang. Subtil und ungeheuer effektiv. Und die Folgen erleben wir heute global direkt greifbar. Und weiter geht’s...