Verliebt in die Illusion

(– oder Der lange Weg in den 3. Weltkrieg)

 

 Diese Worte sind voraussichtlich meine letzten Worte, die ich über das Internet teilen werde.

 

Ich schreibe sie auf einer kaputten Tastatur, auf der ich fehlende Buchstaben durch copy-paste ergänze. Nicht besonders entspannt so zu schreiben, aber auch irgendwie passend, denn was ist noch entspannt? Eine neue Investition in die Computerdroge soll nicht erfolgen. Diese letzten Worte markieren meinen Abschied von der Computerdroge, die so viel versprochen, und so wenig eingehalten hatte.

 

Nicht nur, dass sie mich nicht reich gemacht hat – ich habe mit meiner Energie schwarze Löcher gefüttert, und Leute bereichert, die heute Teil der globalen Versklavung und des 3. Weltkrieges sind.

 

Ich werde noch mein Handy behalten, um mit den wenigen Herzen in Verbindung zu bleiben, die mutig der Manipulation und Versklavung widerstehen – aber was habe ich noch in einer digitalen Illusion verloren, die eitel onaniert und blind in den Abgrund springt?

 

Am Montag, den 22. 6. 2020 werde ich nur mit Fahrrad, Schlafsack, Kleidung, und einem Wasserkanister ins Ungewisse aufbrechen. Wie lang mein Geld noch reicht oder es noch etwas wert ist, werde ich erleben.

Maximale Ungewissheit.

Das heißt, nicht ganz – ich werde im Namen der Liebe reisen, und real, im echten Leben, überprüfen, ob es noch Herzen gibt, die zu Liebe fähig sind.

Die offen für meine Liebe sind, und bereit Liebe zu geben.

Die nicht aus dem Kopf Meinungen verbreiten, sondern aus ihren Herzen mit meinem Herz kommunizieren können und wollen.

 

Und ich sag es ehrlich – ich bin mir nicht sicher, ob es das noch all zu oft gibt...

 

Allerdings hat mich die Krönungszeremonie auch an einen Punkt gebracht, da alle Ausflüchte hinfällig geworden sind.

Mein Geldverdienst als Künstler ist Anfang des Jahres weggefallen. Roboter haben entschieden, dass meine Ausdrücke der Liebe „nicht Systemrelevant“ wären.

Ich bin das gewohnt.

Mein ganzes Leben wurde ich für das diskriminiert, was ich als meine Wahrheit lebte – weil sie nicht Systemkonform war.

Vor fast 25 Jahren hatte ich den Namen „Der Träumer“ angenommen – auch weil ich damit zynischen Rationalisten den Wind aus dem Segel nehmen wollte. Den zynischen Klugscheißern, die mich von oben herab belächelten, weil meine Sicht nicht ihrer fremd geprägten Massenmeinung entsprach. Sie verstummten, wenn sie bemerkten, dass ich meinen Namen mit Würde trug, und ihn nicht als Schimpfwort sah, wie sie das fühlten.

 

Aber Diskriminierungen begleiten mich nicht erst seit 25 Jahren.

Mein ganzes Leben waren da Stimmen, die angeblich ganz genau wussten, was gut für mich sei.

Ich war durchaus offen das zu probieren und zu überprüfen – aber leider waren die Angebote meist ein ziemlicher Scheiß. Weil sie selten dazu führten, dass ich freier wurde, oder Liebe erfuhr. Überwiegend war es gefälliges Entertainment. Ähnlich dem hirnverbrannten Müll, der heute im Internet verbreitet wird.

 

Wann eigentlich ist das Nivea im Internet auf das Level von Kindergarten gerutscht?

Oder war es schon immer ein Spielzeug von Kindern für Kinder? Und ich habe es nur zu spät gemerkt..?

 

Ist das nun beruhigend, oder schockierend, dass das, was ich anderen Herzen geben wollte nicht erwünscht war, weil es nicht bunt genug, gefällig genug, putzig genug, populär war, und nicht wie süße Kätzchen aussah

Sehe ich heute ins Internet, sehe ich Pixel, hinter denen keine Seele spürbar ist – und nur noch selten Herz.

Da brauche ich mich nicht wundern, dass ich systematisch in die materielle Armut rutschte.

 

Streben nach Freiheit, war und ist kein Massenphänomen.

 

Die Masse will „Sicherheit“, will nicht an Vergänglichkeit erinnert werden, will Liebeslieder von ewiger Liebe hören (also Lieder, die sie an die Sicherheit an Mamas Busen erinnern), will Filme über Blutrache sehen (also Kompensations-Surrogate, um die eigenen Frustrationen zu verdrängen), und ist bereit in Sklaverei dem Tod entgegen zu kriechen, wenn sie nur nicht an den Tod erinnert wird.

Kein Wunder, dass ich da keinen Erfolg hatte.

Wo mein Leben mir doch unter die Nase rieb, dass Freiheit nicht mit Bequemlichkeit vereinbar war, und ich mich für meine Freiheit fast täglich der Bioüberlebensangst stellen durfte.

Das wollte und will niemand wissen. Erfahren 10 mal nicht.

 

Aber nach zwei Monaten Bioüberlebensbedrohung, drehen die Sklaven am Rad, und sind bereit ihre Seelen zu verkaufen, wenn sie nur wieder Sicherheit erhalten.

Ich kenne das.

Ich wurde auch gelockt mit Sicherheit – wenn mein Kühlschrank und Bauch mal wieder leer waren, und alles was ich dafür aufzugeben gehabt hätte, wäre meine Freiheit gewesen.

Sogar Freunde hatten mir immer wieder geraten, die Freiheit aufzugeben.

Tut fast nicht weh, versicherten sie mir.

Ich wollte ihnen glauben, wirklich, ich wollte - aber konnte nicht, weil ich spürte, dass sie ihre Sklavensicht über mich stülpen wollten.

So verlor ich Freunde, hungerte oft, aber blieb relativ frei.

 

Langsam dämmert mir, dass das Leben es gut mit mir gemeint hat, und ich das beste Trainingsprogramm für den 3. Weltkrieg erhalten habe.

Die Massen haben es noch nicht kapiert, dass wir im 3. Weltkrieg sind, weil er nicht wie ein bekannter Krieg aussieht.

Doch die subjektiven Wahrnehmungen sind wie in jedem Krieg.

Da sind Bedrohung, Gewaltandrohung, Machtwillkür, belogene Massen, die bereitwillig Schuld zuweisen, wie es ihren Herzenswunden am Besten passt, Freiheitsentzug, Androhung von Freiheitsentzug, Denunziation, und flächendeckende, globale Manipulation durch systemkonforme Propaganda .

 

Die ängstlichen, verwundeten Kinderherzen warten wieder auf den Führer, der sie aus dem dunklen, bedrohlichen Tal führe.

Auch das erinnert erschreckend an vergangene Zeiten.

Hat die Menschheit nichts dazu gelernt?

Nein - die „Menschheit“ ist noch immer nicht da.

Sie ist nur ein angedachtes Konzept - von einigen, wenigen, fühlenden und denkenden Herzen angekündigt, doch bislang unerreicht.

 

Aber Internet füttert die Illusion, alle wären in Liebe und erleuchtet, weil sie Kalendersprüche posten können – ohne jemals durchlebt zu haben, was sie da zitieren. Ohne die Wunden geheilt oder auch nur angeschaut zu haben.

War die Verblendung jemals größer?

Oder war sie immer da, und es ist nur mal wieder ein globaler Reinigungsprozess nötig?

 

In zwei Tagen breche ich ins Ungewisse auf – und fühle mich allein und hilflos wie nie zuvor.

Ich habe nur mein tiefes Vertrauen, dass das Leben mich führen wird, wie es mich immer geführt hat.

Doch schön fühlt sich dieser Aufbruch nicht an.

Denn auch wenn ich auf meiner Reise von Engeln beschützt sein und Engeln in Menschengestalt begegnen werde, fühle ich das Leid der Sklaven, die gefangen in ihrer Angst einander die Gefängnisse kleiner machen.

Ich glaube weiterhin daran, dass in jeder Brust Herzen schlagen, weiß aber auch, was geschehen kann, wenn verwundete Herzen alles daran setzen, ihre Verletzungen und Verletzlichkeit zu verbergen.

Regierungen, Wissenschaftsclubs, Kirchen, Fabriken jeder Art, sind voller verwundeter Herzen, die noch immer besessen davon sind, beweisen zu wollen, dass sie „wichtig“, also liebenswert seien.

Weil sie vielleicht nie genug Liebe erfahren haben.

Weil ihre Herzenswunden nie geheilt sind.

Weil sie sich ihre Herzenswunden nie angeschaut haben.

 

Nichts was gerade abläuft, ist irgendwie neu.

Nur weil wir Internet und 5G haben, heißt das nicht, dass Liebe deshalb mehr geworden wäre.

Die Liebe ist genau so viel wie eh und je, und immer da – doch vor lauter Geschäftigkeit und Beweiszwänge, verpassen gerade erschreckend viele Herzen, worum es wirklich geht.

Nur zu bereit sind viel zu viele, wieder eine Seite zu wählen, und in der „anderen“ Seite die Schuld zu finden. Die Schuld am eigenen Leid.

 

Ich sehe für mich eine Chance.

In diesem 3. Weltkrieg, meine persönlichen Antworten zu finden, und noch ein paar Illusionen mehr los zu werden.

Es wäre schön, wenn ich mich weniger allein fühlen müsste, weil da mehr Herzen wie ich fühlen – aber wäre dem so, wäre Frieden.

 

Ich breche ins Ungewisse auf – und fühle mich allein und hilflos wie nie zuvor, aber auch bereit für meine Freiheit zu gehen, und im Zweifelsfall zu sterben, wenn ich nicht in Freiheit leben darf.

Verrückt – ich hätte nie geglaubt, dass ich das einmal schreiben würde.

Ich dachte bisher, es gäbe irgendwo sicher einen Ort, wo ich frei leben können würde,

und nun sehe ich, dass die Herzen global versklavt werden sollen, also, noch tiefer als bisher, und es kein Entkommen gibt.

Außer meine Wahrheit der Liebe zu leben – und darauf zu vertrauen, dass die Macht, die mich bisher geführt hat, auch in Zukunft führen wird.

Es gab nie in meinem Leben so viele unberechenbare und unvorhersehbare Aspekte wie heute.

 

Das ist bedrohlich und da ist nur mehr wenig, woraus ich Kraft schöpfen kann.

Das sind die wenigen verbliebenen wahren Herzensfreunde, Natur, Meditation und ein ziemlich unerschütterliches Urvertrauen.

Aber vor allem die Gewissheit, dass niemand mir irgendwas anbieten kann, was mehr Wert haben könnte, als Freiheit.

FREIHEIT!