Neue Zeiten, neue Systeme

 

Wenn jemand mit einem Kraftfahrzeug in den Straßenverkehr will, muss dieser jemand eine Fahrprüfung bestehen. Es gibt viele Bereiche des modernen Lebens, in denen erst eine Qualifikationsprüfung bestanden werden muss.

 

Das gilt nicht für Eltern. Sie dürfen sich fortpflanzen, wie es ihre Egos oder Gefühlswallungen gerade eingeben. Genau so wenig, werden Politiker ob ihrer Eignung geprüft. Es wird davon ausgegangen, dass Wähler Prüfung genug wären. Wie wir gerade erleben müssen, sind nicht alle, die sich berufen fühlen, auch wirklich geeignet das Volk im Staatsflugzeug durch Stürme zu lenken. Oder das Flugzeug vom Boden zu bekommen.

 

Generell ist Demokratie nicht die beste Staatsform. In diesem Konstrukt werden die Stimmen der Stillen, so genannten Schwachen,  Zarten,  Außenseitern oder Minderheiten viel zu oft überhört und überstimmt. Heißt, niedergebrüllt. In einer gerechten Demokratie, würden ehrenvolle Führer diese Minderheiten hören,  beachten,  mit in die Entscheidungen integrieren.

 

Ehrenvolle Führer wären solche, die ihr Ego hinter dem Wohl der Masse zurück stellen. Ehrenvolle Führer wären keine Führer, sondern Diener. Das wiederum setzt voraus, dass Wunden aus der Kindheit, (oft verursacht durch unqualifizierte, überforderte Eltern) geheilt, aber auf jeden Fall im Bewusstsein der Führer/Diener wären. Genug, um zu gewährleisten, dass alte Verletzungen sich nicht in Form eitler Selbstüberhöhung auf Staatsebene auswirken würden.

 

Es gibt einen einfachen Test, um sicherzugehen, dass ein Herz weise genug ist. Ein weises Herz ist dazu fähig, einen Fehler einzugestehen. Fehler einzugestehen, ist im 21sten Jahrhundert nicht mehr anzutreffen. Vielmehr werden Fehler mit Lügen überpinselt, und mit weiteren Fehlern überspielt.

 

Ein System, das in sich so verwundet und verletzt ist, ist nicht länger Funktionstüchtig.

 

Das ist nicht schlimm. Das Leben ist Änderung und Evolution. Warum soll Demokratie ein System für die Ewigkeit sein?

 

Neue Zeiten erfordern neue Systeme.

 

Anarchie wurde seit ihrer Erfindung immer wieder in den Bereich gewalttätiger Radikaler gerückt – und leider oft durch gewalttätige Radikale herabgewürdigt. Wäre eine Form friedlicher Anarchie, die Empathie und Aufmerksamkeit für die Stimmen von Minderheiten berücksichtigt, wirklich so undenkbar? Oder sind wir gerade dabei, die Weichen für eine neue Menschheit zu stellen?

 

Und auf wen wollen wir diesmal hören? Auf Führer-Diktatoren, die sich über dem Volk glauben, und längst vergessen haben, was Dienen heißt? Oder auf die Stimmen in unseren Herzen, die mit der Wahrheit verknüpft sind?

 

Das heißt auch, dass wir nicht in Hass und Wut gehen, auch wenn Ungerechtigkeiten bis um Himmel stinken. Dies ist die Zeit unserer Wahrheit zu Vertrauen. Der Wahrheit in uns – nicht irgendwelchen Wahrheiten, die wir aufgedrückt bekommen.

 

Es ist die Zeit gekommen, um Eigenantwortlichkeit zu praktizieren, und aufzuhören, darauf zu hoffen, irgendwelche Experten könnten für uns lösen, was nur wir lösen können. Als Individuen, oder Gruppe von gleichberechtigten Individuen - genauer gesagt als Gruppe fühlender und liebender Herzen, die sich zusammen gefunden haben, um die Wunden unserer Geschichte zu heilen, um Frieden und Glück zu leben. Genau jetzt!