· 

Schwarze Spiegel (Ein Koan)

 

Es braucht nur ein klein wenig elektrische Energie,

um schwarze Spiegel zum Leben zu erwecken.

Dann flimmern und blitzen bunte Projektionen,

Farben und Klänge über die einst schwarzen Spiegel.

Dem Klang fällt dabei die Aufgabe zu,

die Projektion realer wirken zu lassen

Lebenslang darauf geprägt,

blitzschnell kleine, bunte Pünktchen in Bilder zusammen zu fügen,

entstehen Illusionen von Geschichten und Botschaften.

Aus diesen Geschichten und Botschaften

extrahieren wir Geschmack, Meinungen und Charakter.

Das wird dann „mein“ genannt.

Oder „ich“.

Die bunten Pünktchen auf einst schwarzen Schirmen,

definieren und begrenzen das Sein.

Obwohl sie in ihrer Essenz nie etwas anderes sein können,

als schwarze Spiegel,

in denen nur erkannt wird,

was erkannt werden kann,

im Auge des Betrachters.

 

Wird der schwarze Spiegel,

zwischen Betrachter und Projektion entfernt,

was ist dann zu sehen?