Der Sieg des Vertrauens über die Angst

 

Wenn in einer Gruppe verschiedene Ansichten aufeinander treffen, scheint es in der Natur des Sache zu liegen, dass die jeweils unterschiedlichen Meinungen, Ansichten und Glaubenskonstrukte für sich den einzigen Wahrheitsgehalt beanspruchen. Sie wollen, dass alle anderen, die eigene Wahrheit nicht nur akzeptieren oder tolerieren. Sie wollen mit dieser Idee dominieren, und einen Kult gründen, deren Anführer und Chef sie dann sind.

 

 

Dass jede Sicht in sich richtige, wahre Teilaspekte birgt, und alle Aspekte gleichberechtigt nebeneinander, vielleicht sogar miteinander sein könnten, ist dem ängstlichen Zweibeiner bis heute ein Dorn im Denken.

 

 So wird zum Beispiel bis heute daran geglaubt, dass Experten – ein anderes Wort für „Fachidioten“ - mehr wüssten, als mancher Idiot, der sich nur auf die eigene Intuition verlässt. Emotionale Intelligenz macht sich gut in Selbsthilferatgebern als Trostpflaster für unterdrückte und diskriminierte Sensible, wird aber weiter nicht als Entscheidungs-Maßstab für irgendwas genutzt.

Auch gilt bis heute, dass die lautesten Brüller die stillen Stimmen übertönen.

 

Ein Blick in die Gesellschaft genügt, und es zeigt sich, dass die Reinheit der Intention bis heute kein Parameter für Entscheidungshilfen ist. Bevorzugt wird weiterhin die Wissenschaft als Maß aller Dinge betrachtet – ohne dabei zu berücksichtigen, dass auch Wissenschaftler Säugetiere sind, und daher viel zu oft Gefangene ihrer Säugetierprogramme. Zum Beispiel der Angst. Wenn ein Wissenschaftler dafür herangezogen wird, Entscheidungen gesellschaftlicher Tragweite zu treffen, wäre es oberste Voraussetzung, dass dieses Säugetier zunächstmal die eigenen Ängste gemeistert hätte. Aber auch Eitelkeit und Elternwunden. Weil anderenfalls nicht gewährleistet ist, dass dieses Säugetier nicht vielleicht die Wissenschaft missbraucht, um die eigenen Ängste zu beweisen.

 

Wissenschaft gibt sich gern den Anstrich von Rationalismus. Aber nicht jeder Wissenschaftler verhält sich wie der Vulkanier Mr. Spock, der seine Säugetier-Programme weitgehend gemeistert hatte.

 

Wenn also jemand Kontrolle über eine Gruppe ausüben will, stellt sich weniger die Frage, welche äußeren Phänomene jemand bewegen, Kontrolle ausüben zu wollen, als vielmehr:

 

Ist die Intention ANGSTFREI und dient sie den allerhöchsten Idealen von Wachstum, Heilung, und dem Sieg des Vertrauens über die Angst?

 

Wenn nicht, gibt es wenigstens für mich, keine Veranlassung, auch nur eine Silbe zu glauben, und folge weiter vertrauensvoll meiner Intention, die weiter täglich übt, der Angst keine Macht über mich zu erlauben.

 

(Vigor Calma, 2020)