· 

Die subtile S/M Nummer

 

Wir treffen uns auf der Ebene gebender Herzen - oder wir treffen uns in der Absicht, etwas haben zu wollen.

Wer etwas haben will, tarnt das gern, um sich vor dem Etikett der Bedürftigkeit zu schützen.

So treffen sich Herzen in Armut, ohne Selbstwert, ohne Gefühl von Reichtum, und versuchen Trickreich ihre leeren Räume zu füllen.

 

Abgesehen davon, dass zwei leere Räume einander nicht füllen können (Minus und Minus kann nicht Plus ergeben), schafft das den Rahmen für klassische Schuldzuweisungstraditionen.

 

So wie das Eltern an Kinder seit Generationen weitergegeben haben. Da werden Rollen mit Genitalien verknüpft, und prompt befinden sich die Beteiligten im allerschönsten Sexismus-Krieg. Da wird dann Schuld zugewiesen, und es werden Opfer- und Täter-Rollen besetzt, und wenn die Schlacht kurzfristig in einen Waffenstillstand führt, dann nur, weil eine Partei glaubt mit Nachgiebigkeit Harmonie zu erzeugen, oder eine Partei Harmonie mit Dominanz erzwingt.

Kann es aus diesem subtilen S/M Spiel einen Ausweg geben?

Wenn nicht von Anfang an der Raum des gegenseitigen Gebens gewählt wurde?

Können begangene Verletzungen rückgängig gemacht werden?

Oder ist das alles nur schmerzhafte Vorbereitung auf das Danach?

 

Das Danach, wo wenigstens ein Herz aus dem Spiel aussteigt, und willentlich entscheidet, darauf zu achten, dass die nächste Begegnung auf der Ebene von Reichtum statt findet.

Was erschreckend selten passiert, weil alle Herzen intuitiv spüren, dass Armut und Minderwertigkeit weiter verbreitet sind, als Herzen, die ihren eigenen Reichtum erkannt und angenommen haben.

Und dass niemand glaubt, ein Herz könnte ein anderes Herz auf die gleiche Ebene ziehen. Jedes Herz entscheidet für sich allein, ob es sich ein königliches Leben erlaubt, und darauf achtet, mit ebenbürtigen Herzen in Austausch zu treten.