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Was hast du?

In „Fight Club“ gibt es den weisen Satz: „Alles was du hast, hat irgendwann dich“. Das kann auf alle Materie bezogen werden. Es gilt auch für Wissen, Können, Glauben, und sogar für Liebe, wie sie gemeinhin praktiziert wird.

Leben beinhaltet den interessanten Aspekt, dass Versprechen oder Glaubensideen selten so eingelöst werden, wie sie gewünscht werden. In allem steckt die Überraschung. Das Unerwartete.

Weshalb es einerseits unmöglich ist, ein Leben auf vorgefertigten Meinungen aufzubauen.

Jedes Herz ist aufgefordert den eigenen Wünschen und Träumen zu folgen, um herauszufinden, was es wirklich mit ihnen auf sich hat.

Gleichzeitig macht es wenig Sinn gleich nach der Idee Hindernisse und Abgründe zu finden, um sich zu hindern. Auch das ist nicht die Wahrheit.

Aus irgendeinem unersichtlichen Grund spielt das Leben grundsätzlich Joker aus, und hat grundsätzlich die besseren Karten.

 Wenn irgendwer verkaufen will, die ultimativen Antworten gefunden zu haben, darf davon ausgegangen werden, dass es sich da um eine Projektionsfläche für Wünsche handelt.

Wenn irgendwer Erfolg und Ruhm erreicht hat, gibt es hinter der glänzenden Fassade Blut und Schmerz, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit an die Oberfläche kommt.

Nur wenigen ist es gegeben, wirklich im Fluss des Lebens zu strömen.

Wenige wünschen ein stilles, unscheinbares Leben. Nur wenige streben wirklich nach Freiheit. Nur wenige sind in der Lage AllEinSein zu praktizieren, ohne sich in die Fallen der sieben Todesünden zu verstricken. Neid, Masslosigkei, Gier, Wollust, Hochmut, Trägheit, und Wut sind keine moralischen Begriffe, und auf keinen Fall Eigentum der katholischen Kirche. Es sind vielmehr genetische Restprogramme aus nicht so lang vergangenen Affenzeiten, mit denen sich ein Herz das Leben unnötig erschweren kann.

Überall lauern Angebote, die im Sinne einer aufmerksamkeitsgeilen Gesellschaft erstrebenswert oder richtig erscheinen. All diese Angebote haben einen Preis, der grundsätzlich nur im Kleingedruckten zu finden ist.

Wer jemals hilflos geliebt hat, hat auch erfahren, dass da Phänomene stattfinden, die nicht einfach mir Schuldzuweisungen aus der Welt zu schaffen sind. Es sind weniger diese Phänomene, die ein Herz in die Liebe treiben, sondern Euphorie, Ekstase, Lust, Geborgenheit, und Gefühle von Verstanden-Werden und Zusammensein.

Einfach soll alles sein. Bequem. Schmerzfrei. Unterhaltsam. Und wenn es sogar noch von der eigenen Vergänglichkeit ablenkt, wird auch gerne Suchtpotential ausgeschöpft.

Wie unattraktiv scheinen da die unbeweisbaren Ideen von ewiger Glückseligkeit in einer anderen Dimension.

Wer genauer hinsieht, wird vielleicht erkennen, dass da tatsächlich eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass alles Leben ein Trainingsprogramm für etwas danach sein kann. Dass die hübschen Geschichten aus Esoterik und Religion Metaphern für etwas sind, was nicht ausgesprochen oder beschrieben werden kann. Dass es sich jedoch lohnt, sich mehr damit zu beschäftigen, als mit den weltlich materiellen Illusionen. Wirkliche Erforschung und Beobachtung aller Phänomene. Nicht um sich zu beschäftigen oder von den Schrecken des Lebens abzulenken, sondern um sich auf eine Reise in eine unbekannte Welt vorzubereiten.